Drei ERC Advanced Grants für Wissenschafter*innen der Fakultät

Die Fakultät für Sozialwissenschaften gratuliert Wissenschaftsforscherin Ulrike Felt, Politikwissenschafter Oliver Marchart und Kommunikations- wissenschafter Jörg Matthes herzlich zur erfolgreichen Einwerbung je eines mit rund 2,5 Millionen Euro dotierten ERC Advanced Grants!

Ulrike Felt: Innovation Residues – Modes and infrastructures of caring for our longue-durée environmental futures (INNORES)

Ulrike Felt richtet ihren Blick auf die Hinterlassenschaften großer Innovationsfelder. Das Projekt „Innovation Residues“ widmet sich explizit drei solchen „Rückständen“, welche ganz unterschiedliche Geschichten mit sich bringen, Machtverhältnisse aufzeigen und neue Einsichten in unser gesellschaftliches Denken und Handeln erlauben: nuklearer Abfall, Mikroplastik und das Sammeln und Speichern von digitalen Daten – letztere eine Hinterlassenschaft, deren Folgewirkung die Gesellschaft vielleicht noch gar nicht als solche erkennt. Es geht also darum zu verstehen, welchen Platz solche Rückstände in Innovationsgesellschaften einnehmen, wie wir für sie Sorge tragen, wie dies unsere Entscheidungen über und Beziehungen zu Innovationen prägt und welche Rolle Fragen von nachhaltiger Zukunft und Verantwortung spielen.

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Oliver Marchart: Prefiguring Democratic Futures (PREDEF)

Im ERC-Projekt „Prefiguring Democratic Futures“ von Oliver Marchart werden alternative politische Institutionen erforscht, die abseits der existierenden liberaldemokratischen Institutionen das Potenzial besitzen, die Demokratisierung der Demokratie zu befördern. Zu diesem Zweck werden weitgehend vergessene Institutionen aus der politischen Ideengeschichte geborgen und auf ihre demokratiepolitische Aktualisierbarkeit hin überprüft. Ebenso werden gegenwärtige aktivistische und künstlerische Praktiken der Erfindung neuer und der Aneignung bestehender institutioneller Formate analysiert. Eingebettet wird diese empirische Arbeit in eine neu zu entwickelnde Demokratietheorie politischer Vorstellungskraft.

 

Jörg Matthes: Digital Hate: Perpetrators, Audiences, and (Dis)Empowered Targets (DIGIHATE)

Mit der schnellen und weiten Verbreitung des Internets wurden die Möglichkeiten der Bürger*innen revolutioniert, sich am politischen Diskurs zu beteiligen. Allerdings zeigen sich auch immer mehr die Schattenseiten des Internets. Vor diesem Hintergrund untersucht Jörg Matthes mit seinem Team im Projekt DÍGIHATE die Entstehung, Verbreitung und Wirkung von digitalem Hass. Dabei werden in einem ländervergleichenden Design Täter*innen, Bystander*innen und Opfer in den Blick genommen. Zudem wird nicht nur der Hass gegenüber gesellschaftlich benachteiligten Gruppen untersucht, sondern auch Hass gegenüber Personen aus Politik, Journalismus und Wissenschaft. Ziel ist es zu verstehen, wie und warum sich der Hass verbreitet und was man dagegen tun kann.

 

Presseaussendung der Universtiät Wien: Vier ERC Advanced Grants für Wissenschafter*innen der Universität Wien