In diesem Jahr bereits zum neunten Mal vergeben das Karl-Renner-Institut und der SPÖ-Parlamentsklub den Kurt-Rothschild-Preis für Wirtschaftspublizistik an herausragende Wirtschafts- und Sozialwissenschafter:innen. Nun wurde auch das unter Mit-Herausgeber*innschaft von Christoph Reinprecht, Professor für Soziologie an der Universität Wien, veröffentlichte Buch "The Social Dimension of Social Housing" mit diesem Preis ausgezeichnet.
Buch als Reise über Kontinente und Konzepte
Der soziale Wohnbau ist in den letzten Jahren wieder im Mittelpunkt der öffentlichen Debatte gelandet. Gleichzeitig ist nicht klar, was das „Soziale“ im sozialen Wohnbau eigentlich bedeutet. Der Soziologe Christoph Reinprecht, Simon Güntner, Professor für Raumsoziologie an der TU Wien, und Judith M. Lehner, die das Research Center for New Social Housing an der TU Wien koordiniert und in der Social Design Studie an Universität für angewandte Kunst mitwirkt, widmen sich genau dieser Frage in ihrem Buch. Dieses soll Wissen über Sozialwohnungen erweitern und eine anhaltenden Diskussion dazu anregen, worauf sich "Soziales" bezieht bzw. beziehen sollte. Es lädt die Leser*innen zu einer Reise über Kontinente und Konzepte ein und bietet ein Kaleidoskop sozialer, politischer und kultureller Realitäten.
Zwanzig kurze Essays, basierend auf Fallstudien aus aller Welt, beschreiben und veranschaulichen das soziale Leben im sozialen Wohnbau. Zehn theoretische Kapitel, verfasst aus der Perspektive verschiedener Disziplinen, reflektieren globale Herausforderungen: Migration und Mobilität, Fragen der sozialen Ungleichheit und sozialen Gerechtigkeit, sich verändernde Haushaltsmuster, Familien(re)konstruktionen, neue Technologien und Pflegearrangements.
Das Buch ist ein Ergebnis des mehrjährigen Research Labs New Social Housing und erschien in gemeinsamer Herausgeber*innenschaft mit der Grafikerin Juma Hauser 2022 bei Spector Books Leipzig.
Auszeichnung auch für Etienne Schneider
Auch der Politikwissenschaftler und Universitätsassistent (Post-Doc) am Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien, Etienne Schneider, der erst kürzlich mit einem sowi:doc Award geehrt wurde, wurde mit dem Kurt Rothschild Preis für sein Buch mit dem Titel "Postneoliberale Wende in der deutschen Europapolitik? NextGenerationEU und EU-Industriestrategie zwischen Dekarbonisierung und neuer Geopolitik“ ausgezeichnet. In seiner Forschung beschäftigt sich Schneider mit der europäischen Industrie- und Klimapolitik im Kontext geopolitischer Verschiebungen, aktuell insbesondere mit der politischen Ökonomie von grünem Wasserstoff, carbon capture and storage (CCS) und Verfahren zur Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre (carbon dioxide removal).
Die diesjährige Verleihung des Kurt-Rothschild-Preis findet am 21. Oktober um 18 Uhr in der Außenstelle des Parlaments am Stubenring statt.
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