Internationale Politische Ökologie

Die Forschungsgruppe „Internationale Politische Ökologie“ wurde 2011 gegründet, um die am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien geleistete Arbeit zu den (internationalen) politischen Dimensionen der ökologischen Krise zu bündeln und voranzutreiben. Theoretisch verortet sie sich in der politischen und sozialen Ökologie, wobei der Schwerpunkt auf der Rolle des Staates und auf dem intergouvernementalen System, das auch als „Internationalisierung des Staates“ bezeichnet werden kann, liegt. Empirisch werden Studien zu Biodiversität, Klimawandel, Landwirtschaft und Agrartreibstoffen sowie Energiepolitiken im Kontext des globalen Nordens sowie des globalen Südens durchgeführt. Neben der Analyse internationaler Strukturen und Prozesse liegen regionale Schwerpunkte der Untersuchungen in Europa, Lateinamerika und Südostasien.

Die ökologische Krise ist in ihren verschiedenen Dimensionen und Verbindungen mit anderen gesellschaftlichen Krisen eine der größten Herausforderungen, der die Gesellschaften und die Menschheit gegenüberstehen. Die soziale und politische Ökologie trägt dazu bei, ein besseres Verständnis der sozio-ökonomischen, kulturellen und politisch-institutionellen Ursachen der ökologischen Krise, der sozial und räumlich ungleichen Verteilung ihrer Folgen und der Konflikte um ihre politische Bearbeitung zu schaffen.

Das Ziel der Forschungsgruppe besteht darin, mit empirischen, methodologischen und theoretischen Arbeiten das wissenschaftliche Wissen in diesen Feldern zu erweitern, indem die Rolle des Staates und des intergouvernementalen Systems wie auch anderer gesellschaftlicher Akteur*innen in den Kontext von sozio-ökonomischen Dynamiken, biophysischen Prozessen, Produktions- und Lebensformen sowie Subjektivitäten gestellt wird. Die Perspektive ist multiskalar. Die Forschungsgruppe untersucht die Produktion und Reproduktion verschiedener räumlicher scales – vom Lokalen bis zum Globalen – anhand von Konflikten um gesellschaftliche Naturverhältnisse. Auf diese Weise werden Alltagspraxen mit der globalen politischen Ökonomie verbunden, und es wird analysiert, wie internationale Ressourcenkonflikte in den dominanten Formen der Produktion und des Konsums verankert sind.

Leitung:

Univ.-Prof. Dipl.-Bw. Dr. Ulrich Brand, Institut für Politikwissenschaft